Unsere Arbeitsweise

Unsere Leitgedanken

Wir sind katholisch

Wir vermitteln auf kindgemäße Weise christliche Werte und Inhalte unseres katholischen Glaubens. So ermöglichen wir dem Kind einen Zugang zu unserem Glauben und zu Gott.

Unsere Religionspädagogik ist kein gesonderter Teil unserer Arbeit, sondern wird - vor allem durch unsere Grundhaltung zum Menschen und zur Schöpfung an sich - täglich miteinbezogen. Die Akzeptanz und Würde eines jeden Menschen und die Wahrung der Schöpfung sind für uns oberstes Gebot. Durch die Vermittlung dieser Werte erfährt das Kind Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit, da es selbst ein Teil der Schöpfung ist.

Wir konfrontieren das Kind durch Lieder, Bilderbücher, Erzählungen und Gebete mit Begebenheiten aus dem Leben Jesu, aus dem es für das eigene Leben schöpfen und sich ein Beispiel nehmen kann. Jesus übt Nächstenliebe, indem er sich dem Menschen zuwendet. Er hilft, verzeiht, vermittelt und setzt sich für den Schwächeren ein. Jesus dankt demütig und zeigt damit, dass es Grenzen für vermeintliche Selbstverständlichkeiten gibt.

Wir machen christliche Inhalte erlebbar, indem wir z. B. das Osterei zu einem Symbol für neues Leben heranziehen und bei einem Waldbesuch nach Leben suchen, das aus einem Ei entsteht (z. B. Vogeleier oder Froschlaich).

Wir feiern christliche Feste, wie Palmsonntag, Ostern, St. Martin, St. Nikolaus und Weihnachten. Wir pflegen christliches Brauchtum, indem wir z. B. zu St. Martin einen Umzug mit einem Reitersmann veranstalten und die Mantelteilung am Feuer verfolgen. Wir binden religiöse Rituale mit ein, wie das Beten vor den Mahlzeiten. Wir feiern Kindergottesdienste in unserer Einrichtung und in der Kirche und beteiligen uns an der Gestaltung von Gemeindefesten.

Die Wahrung von Akzeptanz und Würde eines jeden Menschen beinhaltet auch die Akzeptanz von Andersartigkeit, wie die anderer Kulturen und Religionen.
Daher nehmen wir auch andersgläubige und konfessionslose Kinder in unserer Tageseinrichtung auf. Zu unseren religiösen Veranstaltungen sind alle Familien eingeladen. Die Teilnahme daran ist ihnen freigestellt.


Wir sind offen für Individualität und Vielfalt

Jedes Kind ist individuell. Es hat besondere Merkmale, z. B. in seinem Aussehen, in seiner Art zu sprechen oder sich zu bewegen. Es hat persönliche Vorlieben und Eigenschaften und es hat einen ganz bestimmten sozialen, ökonomischen und kulturellen Hintergrund. Kinder unterscheiden sich durch Alter und Geschlecht, durch Stärken und Schwächen. Es gibt Kinder mit Einschränkungen im psychischen, physischen oder sozialen Bereich. Jedes Kind hat ein Recht auf Heterogenität und deren Akzeptanz. Durch den Austausch und das Erleben von Unterschieden im täglichen Miteinander und durch die Akzeptanz von Verschiedenheiten wird jedes Kind in seiner sozialen Kompetenz gestärkt und das Recht des einzelnen auf Selbstbestimmung gewahrt.

Jedes Kind und jeder Erwachsene haben das Recht auf persönliche Förderung unabhängig von seiner Herkunft, seiner Sprache, seiner seelischen, geistigen oder körperlichen Entwicklung. Inklusion sehen wir als Menschenrecht, das Gleichberechtigung und gesellschaftliche Teilhabe beinhaltet.

Für die Pädagogen bedeutet das, sich intensiv mit der Herkunft des Kindes und den Werten, den Bedürfnissen und Möglichkeiten seiner Familie auseinanderzusetzen und ihm eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Hierbei ist die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Vorstellungen und Werten ebenso wichtig wie das Analysieren der Lebensrealität des Kindes unter Einbeziehung seiner Familie. Die Anerkennung der individuellen Situation einer jeden Familie ist Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und der Kindertageseinrichtung.

Zur Unterstützung des Umgangs mit Heterogenität können der kollegiale Austausch, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Behörden, Ärzten und Therapeuten und Fortbildungsveranstaltungen als wirksame Unterstützung genutzt werden.

Unser Team ist multiprofessionell und mehrsprachig. Unsere Bestrebung ist kulturell und sozial sensibel zu agieren und die individuelle Förderung jedes Kindes auf Grundlage der ressourcenorientierten Beobachtung und Dokumentation auszurichten.

Die Eingewöhnung

Die Eingewöhnung findet in unserem Hause individuell unter
Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen der Eltern und des Kindes statt. Die einzelnen Kinder verfügen nicht über dieselben Fähigkeiten, sich von ihrer Bezugsperson zu lösen.

Es geht am ersten Besuchstag zunächst darum, das Kind mit seiner Bezugsperson am Gruppengeschehen teilhaben zu lassen und dabei zu beobachten, welche individuellen Interessen das Kind hat und zu wem es evtl. schon Kontakt aufnimmt. Aufgrund dieser Erfahrungen führt die zuständige Erzieherin mit den Eltern ein Gespräch, in dem weitere Schritte festgelegt werden. Hierzu gehört der nächste Termin, der zeitliche Rahmen oder die Beteiligung der Erzieherin an der Pflegesituation. In diesem Gespräch werden auch grundlegende Fragen geklärt, wie z. B.:

  • gesundheitliche Aspekte
  • Schlaf- und Essgewohnheiten
  • Vorlieben und Lieblingsbeschäftigungen
  • Wickelzeiten oder Hilfen beim Trockenwerden
  • Einschlafrituale
  • Möglichkeiten der Beruhigung.
     

Je jünger und unerfahrener das Kind ist, desto kleiner sind die Schritte der Eingewöhnung. Zu Beginn ist die Begleitung der Bezugsperson i. d. R. noch wichtig, damit das Kind genügend Sicherheit verspürt, um sich auf die neue

Situation einlassen zu können. Die Erzieherin übernimmt nach und nach die Funktion der Bezugsperson, indem sie die Befriedigung der kindlichen Grundbedürfnisse und die Beteiligung an seinen Beschäftigungen zunächst begleitet, um dies zunehmend als eigene Aufgabe zu übernehmen. Die Bezugsperson zieht sich dabei mehr und mehr zurück.

Sobald das Kind die Fähigkeit signalisiert, ohne seine Bezugsperson auszukommen, bleibt es zunächst für einen kürzeren und später für längere Zeiträume ohne seine Bezugsperson in der Gruppe. Die Bezugsperson bleibt dabei noch erreichbar.

Wenn das Kind schließlich den gesamten Vormittag ohne Trennungsschmerz übersteht, kann es erstmalig am Mittagessen teilnehmen. Die Eingewöhnungstage enden jeweils mit einem kurzen Erfahrungsaustausch zwischen der Bezugsperson und der Erzieherin und einer Absprache über das weitere Vorgehen. Mit der Akzeptanz der Erzieherin als neue Bezugsperson, der das Kind vertraut, weil sie hilft und tröstet und der Fähigkeit, mehrere Stunden auf die Anwesenheit der Eltern verzichten zu können, ist die Eingewöhnung noch nicht abgeschlossen. Erst, wenn es dem Kind gelingt, seinen Aktionsradius zunehmend zu erweitern und die Erzieherin als sicheren Hafen zu begreifen, der Ausgangspunkt ist, um die Welt zu entdecken und zu dem es zurückkehren kann, um wieder aufgenommen zu werden, endet die Eingewöhnung. Darum ist es die Aufgabe der Erzieherin, ein angemessenes Maß an Nähe und Distanz zu wahren. Sie muss Explorationsversuche des Kindes akzeptieren und unterstützen, damit es seine neue Umgebung mit den darin befindlichen Menschen und Dingen annehmen und sich darin wohlfühlen kann.

Das ältere oder erfahrenere Kind sucht mitunter anfangs eine Beschäftigung oder andere Kinder als Bezugspunkt, der seine Eingewöhnung unterstützt. Derartigen Bezugspunkten gewährt die Erzieherin Vorrang vor ihrer eigenen Person. Das Kind gewöhnt sich an die Abläufe und an die Erzieherin, indem es sich von anderen Kindern führen lässt. Die Erzieherin lässt ihm diesen selbstgewählten Freiraum und bietet sich in geeigneten Situationen als Begleiterin an.

Sie begegnet den Bestrebungen der helfenden Kinder auf diese Weise mit Wertschätzung. Damit akzeptiert sie sie als Partner und räumt ihnen das Recht auf Partizipation ein. Die helfenden Kinder verfügen i. d. R. über genügend Empathie, um sich in die Rolle des neuen Kindes zu versetzen. Sie können ihren eigenen Trennungsschmerz und die anfängliche Hilflosigkeit noch nachvollziehen.

Die gesamte Gruppe wird vorab über die Ankunft des neuen Kindes informiert. Ob und welche Hilfestellungen es von den Kindern der Gesamtgruppe geben wird, ergibt sich spontan und hängt nicht zuletzt von der Verfassung und den Interessen des neuen Kindes ab. Zeigt es sich am ersten Morgen bereits aufgeschlossen und neugierig auf seine neue Umgebung, wird es im Morgenkreis von allen begrüßt, etwa mit dem Lied „Wir wollen dich begrüßen, Hallo!“ Ist das Kind noch sehr verschüchtert und versteckt sich hinter seiner Mutter, schenken wir ihm zunächst wenig Beachtung und lassen es selbst auf uns zukommen.

Damit der Eingewöhnungsprozess gut gelingt, findet diese Aufgabe der Erzieherin im Dienstplan Berücksichtigung. So hat sie die notwendige Zeit und den Freiraum, sich dem Neuankömmling intensiv zu widmen.

 

Kontakt

Kath. Kita St. Antonius
Flohweg 18
47506 Neukirchen-Vluyn
Tel. 02845 1562

kita.stantonius-vluyn@bistum-muenster.de